13.12.2015 – VN24 – Schwein fraß Mülltüten in verwahrlostem Tiergehege – Arche90 im Einsatz

Dortmund – Alle Jahre wieder… Immer der gleiche erbärmliche Anblick an der Derner Straße in Dortmund. Ein vollkommen verwahrlostet Tiergehege sorgte wie jedes Jahr wieder für Aufregung. Zeugen hatten die katastrophalen Zustände auf dem Gelände dem Ordnungsamt gemeldet. Zahlreiche Tiere werden hier von einer Dame gehalten, die offensichtlich nicht immer alles im Griff hat. Die rief auch die Tierschützer der Arche90 e.V. auf den Plan. In Mitten von Gänsen, Hühnern, Ratten und sonstigen Kleintieren ein 200kg Schwein, das kaum noch laufen kann. Angehörige des Ordnungsamtes kletterten über den Zaun und machten sich ein Bild der Lage. Am Abend spitzte sich die Situation dann zu, als Beobachter feststellten, dass das Schwein mangels sonstiger Nahrung vermutlich zwei Plastik-Mülltüten verspeist hatte. Lebensgefahr! Noch in der Nacht versuchten Mitglieder der Arche90 das Schwein zum ausspucken der tödlichen Plastik-Teile zu bewegen…

O-Ton: Gabi Bayer, Arche90 e.V.)

LA(DM) – Tierschützer traurig über Esel-Elend! Müll und Gerümpel – ihr armen Schweine! Seit Jahren macht eine Ex-Lünerin mit schlechter Tierhaltung auf einem Gelände in Dortmund Schlagzeilen. Zwei Wochen vor Weihnachten gibt es neue Kritik, doch nun zieht das Veterinäramt der Stadt Dortmund einen Schlussstrich.

Arche-Mitglieder beschäftigt das Schicksal der Tiere an der Derner Straße schon lange Zeit. Sechs Jahre ist es her, da retteten die Tierschützer einige Hühner vom Gelände der nach Informationen unserer Redaktion mittlerweile Ex-Lünerin in Kirchderne. Ein Jahr später kämpften die Helfer dann an gleicher Stelle um einen jungen Maulesel. „Im Bein des Tieres war ein Gummiband eingewachsen, das einen eitrigen Abszess verursacht hatte“, erinnert sich Heike Beckmann, die Vorsitzende der Arche, an den schlimmen Fall. Jede Hilfe kam zu spät, als die Tierschützer den Esel vom Gelände holen durften – was blieb war das Einschläfern des Tieres. Hängebauchschweine riefen wieder ein Jahr nach diesem Vorfall erneut die Arche auf den Plan. Die Schweinchen zogen einige Tage nach dem Einsatz der Arche in ein neues Heim auf einem Bauernhof.

Anwohner machen sich nun wieder große Sorgen um neue Tiere auf dem Gelände. Die Besitzerin kümmere sich manchmal über Tage nicht um Wasser und Futter, erheben die Zeugen Vorwürfe gegen die Frau. Ein Schild am Zaun verbietet Passanten das Füttern der Tiere, doch viele Menschen bringen trotzdem regelmäßig Futter. Helfer und jeder ihrer Schritte werden dabei gefilmt, denn eine in einem Vogelhäuschen versteckte Videokamera hat Tag und Nacht den Gehweg und die Straße vor dem Zaun im Visier. Hinter dem Zaun macht das Gelände in weiten Teilen einen verwahrlosten Eindruck, für die Tierschützer schon ein gewohntes Bild. Paletten mit altem Gemüse stapeln sich, Müll liegt auf dem matschigen Boden und zwischen dem Unrat suchen Ratten nach Essbarem. Drei Gänse und zwei Hausschweine leben in diesem Dreck, eines der Schweine hat nach Meinung der Tierschützer Schmerzen beim Laufen. Der Eber verliert beim Ortstermin der Arche-Einsatzkräfte am Samstag immer wieder die Kontrolle über seine Hinterbeine, kommt mehrfach auf den rutschigen Plastik-Paletten ins Straucheln und kracht durch den Kunststoff.

Gabi Bayer von der Arche informiert Polizei und Veterinäramt der Stadt Dortmund. Zwei Amtstierärztinnen kontrollieren kurze Zeit später mit Mitarbeitern des Ordnungsamtes das Gelände, finden in Ställen im hinteren Teil des Geländes Puten und Hühner. Das Geflügel wird auf Anordnung der Tierärztinnen bereits am Samstag vom Gelände geholt und kommt auf einen Bauernhof. Dienstag dann die gute Nachricht: Das Martyrium hat in Kürze auch für die anderen Tiere ein Ende „Ein Tierhalteverbot wird definitiv gegen die Frau ausgesprochen, auch auf lange Sicht“, verkündet Michael Meinders, Pressesprecher der Stadt Dortmund – für die Tierschützer der Arche ist es das schönste Weihnachtsgeschenk. Die Frau sei nach Bewertung der Entwicklung und der aktuellen Situation nach Ansicht der Stadt nicht in der Lage, Tiere zu halten, so Meinders weiter, das Verbot, das kontrolliert werde, ist nun die Konsequenz.

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